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Schwitzende Hände

Biologisch dient der Handschweiß nicht der Thermoregulation, also der Regulierung der Körpertemperatur, sondern einer optimierte Haftung. Ist das Schwitzen an den Händen exzessiv, spricht man von Hyperhidrosis palmaris, dem krankhaften Schwitzen an den Händen. Diese Form der Transpiration ist eine der folgenschwersten, da sie im alltäglichen Umgang weit mehr beansprucht werden und auch ausgesetzter sind als andere Körperteile. Der durch den Handschweiß ausgelöster psychischer Druck kann sich derart steigern, dass auch die Partnerwahl sowie die Berufsausübung eingeschränkt werden. Betroffene begeben sich meist in einen Teufelskreis. Angst vor dem Schwitzen resultiert in Schwitzen…

Diverse Möglichkeiten das Schwitzen an den Händen zu verringern bestehen. Dazu gibt es verschiedene Mittel gegen Schwitzen Zunächst sei die Anwendung von aluminiumchloridhaltigen Antitranspiranten erwähnt, welche gegen Schwitzen an jeglichen Hautbereichen angewandt werden. Bei einem regelmäßigem abendlichen Auftragen werden die Schweißdrüsen verengt, was meist zu einer stark verringerten oder unter Umständen gar vollständigen Einstellen der Transpiration führt. An Händen und Füßen wird ein vollständiges Einziehen der Lösung aufgrund der dicken Haut erschwert. Daher sind die Resultate bei Handschweiß oftmals nicht so eindeutig wie bspw. unter den Achseln. Um einen anhaltenden Effekt zu erreichen, müssen Antitranspiranten regelmäßig alle 1-3 Abende aufgetragen werden.

Eine weitere Möglichkeit Transpiration an den Händen zu vermindern ist die Behandlung mittels Iontophorese. Hierbei werden die Hände in ein Salzbad getaucht, welchem über Elektroden ein geringer Gleichstrom zugeführt wird. Ähnlich wie bei den Antitranspiranten führt die Anwendung der Iontophorese zu einem Verengen der Schweißdrüsen. Für einen dauerhaften Effekt muss die Iontophorese mehrere Male wöchentlich, in jeweils ca. 20 Minuten andauernden Sitzungen, wiederholt werden.

Eine weitere Maßnahme gegen Schweißhände ist das Injizieren von Botulinumtoxin. Das Gift verhindert den Impuls zum Ausstoß des Schweißes von einer Nervendigung zur Schweißdrüse. Der Effekt hält ca. 6 Monate an, bevor die Behandlung wiederholt werden muss. Nachteile der Behandlung mit Botulinumtoxin sind die erhöhten Kosten und die besonders an den Händen schmerzhafte Anwendung. Der Stoff ist generell umstritten, da es sich um ein Gift handelt. Positiv ist dass die Hände nach einer Behandlung quasi sofort trockengelegt sind.